Verein

Der Hospizverein Bremen Lebens- und Sterbebegleitung e.V. (folgend „Hospizverein Bremen“ genannt) ist eine Gemeinschaft ehrenamtlich tätiger Frauen und Männer, die Menschen in der letzten Lebensphase und deren An- und Zugehörige ambulant begleiten. Unsere Arbeit umfasst  Informationen über Vorsorge, Möglichkeiten der palliativen Versorgung und der stationären Hospizangebote in Bremen. Vor allem aber schenken wir den Betroffenen Zeit und ein offenes Ohr und Herz durch regelmäßige Besuche, zuhause, im Pflegeheim, Krankenhaus oder auch im stationären Hospiz.
Darüber hinaus haben wir verschiedene Angebote für Trauernde.
Üblicherweise werden wir von den Betroffenen selber, von Familienangehörigen, Zugehörigen oder vom Pflegepersonal angefragt.

Die ehrenamtlichen Hospizler*innen sind durch Vorbereitungskurse umfassend auf ihre Aufgaben vorbereitet. Ihre Arbeit unterliegt der Schweigepflicht.

Der Hospizverein Bremen existiert seit mehr als 20 Jahren.
Zum Verein gehören mittlerweile ca. 180 Mitglieder, die sich je zu etwa einem Drittel aus den aktiven Mitgliedern und zu zwei Dritteln aus den Fördermitgliedern, die den Verein durch regelmäßige Beiträge unterstützen,  zusammensetzen.

Geführt wird der Verein von einem Vereinsvorstand, die tägliche Arbeit wird von zwei hauptamtlichen Koordinatorinnen geleistet.

Der Verein ist überkonfessionell und an keine Partei, Institution oder Weltanschauung gebunden. Wir arbeiten mit sozialen, medizinischen und pflegerischen Einrichtungen zusammen. Unser Ziel ist es, durch Vernetzung eine umfassende Unterstützung zu bieten.

Geschichte des Hospizvereins Bremen

Die Keimzelle unseres Vereins ist eine Hospizgruppe, die sich Ende der 80er Jahre innerhalb des damaligen Vereins „Pro Senectute“ – Verein für Altern in Würde – bildete. Diese Gruppe machte sich 1997 als gemeinnütziger und mildtätiger Verein selbständig und eröffnete zunächst in der Friesenstraße im Ostertor-Viertel seine erste Beratungsstelle. Schnell wurden die Räume in der Friesenstraße zu klein und 2001 zog der Verein in die Schwachhauser Heerstraße, wo sich lange Zeit das Büro der Beratungsstelle, der Gruppenraum für viele unserer Veranstaltungen sowie eine kleine Bibliothek für die Mitglieder befand. Seit Ende 2020 befindet sich der Verein in der Sankt-Jürgen-Straße 160.

Der Hospizverein Bremen ist seit Dezember 2000 im Hospiz- und Palliativverband Bremen e.V. als Mitglied vertreten. Dieser ist wiederum Mitglied des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes e.V. auf Bundesebene.
Links zu den übergeordneten Verbänden finden Sie hier:

DHPV Deutscher Hospiz und Palliativverband

Hospiz- u. PalliativVerband Bremen.de

Die Hospizbewegung

Das Wort Hospiz stammt aus dem Lateinischen: hospitium = Herberge. Im Mittelalter bezeichnete dies zum Beispiel eine Pilgerherberge, ein Armenhaus oder Asyl. Später entwickelte sich daraus das Wort „Hospital“. Im heutigen Sprachgebrauch bezeichnet ein Hospiz eine Pflegeeinrichtung für Sterbende, die hier ihre letzte Lebensphase in Würde verbringen können. Sterbende erhalten eine palliative – das heißt lindernde – Behandlung und menschlichen Beistand.
In der Hospizbewegung entstanden neben Hospizen als stationären Institutionen auch die ambulanten Hospizdienste. Diese Dienste begleiten Menschen in ihrer letzten Lebensphase dort, wo sie leben.
Cicely Saunders gründete im Jahr 1967 das erste Hospiz „St. Christopher’s“ in London und gab Menschen nicht nur einen geschützten Raum für die letzte Station ihrer Reise, sondern auch die Möglichkeit, in Würde zu leben bis zum Schluss. Unter diesem Aspekt wünschen sich die meisten Menschen, ihre letzte Lebenszeit zu verbringen, in geborgener Atmosphäre, in vertrauter Umgebung, in der Familie oder bei Freunden.

Nach Cicely Saunders‘ Vorstellung sollten Hospize keine neuen, künstlich geschaffenen Enklaven des Sterbens sein. Seit ihrem Entstehen stützt sich diese weltanschaulich ungebundene Bürgerbewegung deshalb auf ehrenamtliche Helfer*innen. Ihr Engagement soll die Idee von einem bewussten Umgang mit dem Sterben in die Mitte der Gesellschaft hineintragen. „Erst wenn wir den Tod nicht länger tabuisieren,  können wir ein menschlicheres Verhältnis zur eigenen Sterblichkeit bekommen.“

Auch die Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross hat durch ihre Arbeit und ihre Veröffentlichungen die Hospizbewegung stark beeinflusst. Sie führte unzählige Gespräche mit Sterbenden und entwickelte das Modell der Phasen des Sterbens.

In den 1980er Jahren entstanden in Deutschland erste Palliativstationen, stationäre Hospize und ambulante Hospizdienste. In dieser Zeit war die Finanzierung schwierig und unsicher. Nach und nach wurden Regelungen eingeführt, die die Finanzierung auf eine festere Grundlage stellten: In den 1990er Jahren wurde eine Rahmenvereinbarung zwischen Krankenkassen und stationären Hospizträgern abgeschlossen, die die Kostenübernahme durch die Krankenkassen regelt.

Erst 2002 wurde zumindest die Basisfinanzierung auch der ambulanten Hospizdienste durch eine entsprechende Erweiterung des Sozialgesetzbuches verbessert.

Im Dezember 2015 erfolgte mit dem „Hospiz- und Palliativgesetz“ die letzte, deutliche Verbesserung der Finanzierung ambulanter Hospizdienste durch die Krankenkassen.

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